Seit Juli 2014 vermisst der Wissenschaftssatellit Gaia dreidimensional die Milchstraße. Die Mission der Europäischen Weltraumorganisation ESA, an der das Astronomische Rechen-Institut (ARI) am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH) maßgeblich beteiligt ist, soll mit Positionen, Entfernungen, Eigenbewegungen, Helligkeiten, Farben und Temperaturen der Sterne einen möglichst umfangreichen Datensatz unserer Heimatgalaxie erstellen. Endergebnisse sind für das Jahr 2023 geplant
Ein erster Sternkatalog mit hochgenauen Positionen und Helligkeiten von 1,143 Milliarden Sternen sowie Bewegungen und Entfernungen – so genannten Parallaxen – von zwei Millionen Sternen wurde am vergangenen Mittwoch, 14. September 2016, öffentlich zugänglich gemacht. Parallel zur Veröffentlichung dieses Gaia DR1 („Data Release 1“) genannten Katalogs im spanischen Villafranca stellte das ARI die Daten am selben Tag in Heidelberg Astronomen, Journalisten und der interessierten Öffentlichkeit im Kirchhoff-Institut für Physik vor.
Neben einem Fachvortrag von Dr. Michael Biermann zu Inhalt und Eigenschaften des ersten Gaia-Katalogs stellte Dr. Ulrich Bastian in einem deutschsprachigen Vortrag für interessierte Laien die Gaia-Mission vor. Nach einer kurzen Direktschaltung zur zentralen ESA-Presseveranstaltung in Villafranca wurde pünktlich um 12.30 Uhr der Gaia-Katalog von Gregory Mantelet geöffnet und erklärt, wie darauf zugegriffen werden kann.
Pünktlich zur Veröffentlichung der ersten Daten wurde auch ein neuer Film von Stefan Jordan (Astronomisches Rechen-Institut am Zentrum fuer Astronomie Heidelberg) und Klaus Jäger (Max-Planck-Institut für Astronomie, Heidelberg) veröffentlich, der die Hintergründe der Gaia-Mission und die Bedeutung des DR1 allgemein verständlich erklärt.
Ergänzende Informationen
<link https: www.youtube.com external-link-new-window external link in new>Neuer Film zur Gaia-Satellitenmission und zum Data Release 1
<link internal-link internal link in current>Informationen zur Gaia Mission und den Aufgaben der ARI-Wissenschaftsgruppe am ARI