Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Andreas Sander startet neue Emmy Noether Gruppe


Dr. Andreas Sander (© A. Sander)

Im August 2021 startet eine neue Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH). Die neue Gruppe wird von Dr. Andreas Sander geleitet und befasst sich mit der Anwendung und Weiterentwicklung von Sternatmosphärenmodellen, um die Eigenschaften und Einflüsse von heißen und massereichen Sternen zu entschlüsseln. Die strahlungsgetriebenen Winde dieser Sterne und ihre Auswirkungen als Antriebe der kosmischen Entwicklung werden dabei besonders im Fokus der neuen Arbeitsgruppe stehen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) stellt für die neue Gruppe insgesamt gut 1.9 Millionen Euro über einen Zeitraum von sechs Jahren zur Verfügung. Dr. Sanders Gruppe wird am Astronomischen Rechen-Institut (ARI) des ZAH angesiedelt sein.

"Der Einfluss massereicher Sterne ist ein Eckpfeiler, um unsere kosmische Herkunft zu verstehen." sagt Andreas Sander. "Trotzdem ist es bis heute schwierig, die Entwicklung und den Einfluss dieser Sterne vorherzusagen. Meine neue Gruppe wird versuchen hier Licht ins Dunkel zu bringen, indem wir Beobachtungen und theoretische Ansätze zusammenbringen, insbesondere für solche Sterne mit starken Sternwinden." Mit dem Aufkommen der Gravitationswellen-Astronomie und der regelmäßigen Entdeckung von Verschmelzungen massereicher Schwarzer Löcher ist das Interesse am Leben und Tod massereicher Sterne noch zusätzlich gestiegen und damit auch die Erfordernis die Geheimnisse massereicher Sterne und ihrer Entwicklung zu lüften.

Andreas Sander hat 2010 sein Diplom in Physik an der Universität Potsdam gemacht. Dort hat er auch 2016 in Astrophysik promoviert. Nach einer ersten, ebenfalls von der DFG geförderten, Postdoc-Stelle, in denen er die Grundlagen für eine neue Generation von Sternatmosphärenmodellen gelegt hat, ging er 2018 ans Armagh Observatory and Planetarium (AOP) in Nordirland, wo er seine Experise über die theoretischen Grundlagen der Sternwinde weiter ausbaute. 2020 wurde er der allererste Öpik Fellow am AOP. Diese unabhängige Forschungsposition ermöglichte es ihm seine neue Modellierungstechnik zu nutzen, um einen Durchbruch im Verständnis der rätselhaften Wolf-Rayet-Sternwinde zu erreichen. Das Emmy-Noether-Programm bringt ihn nun nach Heidelberg, wo er sein Bestreben zur Weiterentwicklung von Sternatmosphärenmodellen für heiße Sterne fortsetzen und auf eine breitere Basis stellen wird. Andreas Sander ist außerdem zentral an der XShootU-Kollaboration beteiligt. Diese Kollaboration widmet sich der Analyse und Interpretation der kombinierten UV-Daten aus dem HST ULLYSES-Programm und ihrer optischen Ergänzung mittels VLT X-SHOOTER-Spektren. Das Ziel der Kollaboration is ein besseres Verständnis der Eigenschaften und Entwicklung massereicher Sterne mit sub-solarem Metallgehalt.

Das Emmy-Noether-Programm der DFG ermöglicht außergewöhnlich qualifizierten Forschern in einer frühen Karrierephase die Chance sich für eine Professur zu qualifizieren, indem sie eine unabhängige Nachwuchsgruppe über einen Zeitraum von sechs Jahren leiten. Andreas Sanders neue Gruppenmitglieder, Varsha Ramaschandran, Roel Lefever und Matheus Bernini Peron, werden in den kommenden Wochen ebenfalls ihre Arbeit am ARI beginnen.

Kontakt
Dr Andreas Sander
Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH)
c/o Astronomisches Rechen-Institut
andreas.sander(at)uni-heidelberg.de
https://wwwstaff.ari.uni-heidelberg.de/ansander/

 

 

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