Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Auszeichnung für den Schülerinnen-Club Physik und Astronomie

Die Physik ist weiblich - besonders im Schülerinnen-Club Physik und Astronomie "Wolke 7" am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg. Dort experimentieren Mädchen und treffen Wissenschaftlerinnen zum Gespräch. "Ein auszeichnungswürdiges Projekt, das neue Vorbilder schafft", findet die Jury des GVS-Wettbewerbs Energie für Bildung und zeichnet den Schülerinnen-Club "Physik und Astronomie Wolke 7" mit einem Preis in Höhe von 1000 Euro aus.

In diesem vom Gleichstellungsbüro der Universität Heidelberg gefördeten Projekt kommen Mädchen im Alter von elf bis dreizehn Jahren wöchentlich zusammen, um sich mit Themen rund um Physik und Astronomie, wie Luft und Wasser, Eis und Kälte sowie Sternen und Schwarzen Löchern zu beschäftigen.

"Mädchen im Teenie-Alter wollen einer Gruppe angehören und tauschen sich gerne aus - und warum nicht über Physik und Astronomie" erläutert die Projektleiterin Dr. Janine Fohlmeister vom Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg. "Wenn sie unter sich sind, trauen sie sich auch in den Naturwissenschaften aktiv zu sein und selbstständig Experimente zu gestalten. In ihrem persönlichen Umfeld haben Mädchen oft sehr wenig
Kontakt mit naturwissenschaftlich interessierten Frauen und erleben Physik immernoch als mädchenuntypisch."

Die Mädchen entwickeln bei eigenen Experimenten ein neues Verständnis von den Wissenschaften: Sie gestalten selbstständig Versuche und testen Gesetzmäßigkeiten. Besuche in den physikalischen Instituten der Universität ermöglichen den Schülerinnen, WissenschaftlerInnen über die Schulter zu schauen und Einblicke in die aktuelle Forschung zu erhalten. "Besonders unsere Clubtreffen mit Physikerinnen kommen sehr gut an und geben den Schülerinnen neue Perspektiven und Vorbilder", sagt Projektkoordinatorin Lina Girdziute vom Gleichstellungsbüro der Universität Heidelberg. "Wir wollen das "weibliche Interesse" an Physik wecken, da es gerade in diesem Fach sehr wenige Studentinnen gibt." Besonders das innovative Konzept und der einzigartige Rahmen, in dem der Mädchen-Club Schülerinnen an Naturwissenschaften heranführt, gefielen der Jury des Wettbewerbs Energie für Bildung besonders. "Persönliche Begegnungen mit Wissenschaftlerinnen bauen zudem Barrieren ab, die auch ein Grund für den Frauen- und Fachkräftemangel in Technik und Naturwissenschaft sind", begründet die Projektleiterin der GVS-Ausschreibung Angela Grether die Wahl.

Der Wettbewerb Energie für Bildung fördert den naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchs, indem vorbildliche Projekte, Initiativen oder Ideen, die Kinder und Jugendliche an Naturwissenschaft und Technik heranführen, unterstützt werden. Die Auszeichnung ist mit Personal- und/oder Sachleistungen im Wert von bis zu 1.000 Euro für das jeweilige Projekt verbunden. Der Wettbewerb ist Teil der Nachwuchsförderung in Baden-Württemberg. Hintergrund sind der zunehmende Fachkräftemangel in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen und die sinkenden Studierendenzahlen in diesen Fächern. Die Schirmherrschaft hat das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg übernommen. Neben der allgemeinen Förderung der MINT-Fächer legt der Wettbewerb großen Wert auf die Unterstützung von Mädchen und Frauen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.

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